






Iserlohn, 08.03.2011, Cornelia Merkel
Mitglieder der „Türkisch islamischen Union der Anstalt für Religion e.V.“ besichtigten die Iserlohner Feuerwache. Foto: Cornelia Merkel Iserlohn. „Wie fühlt man sich, wenn man Menschenleben gerettet hat?“ Diese und andere Fragen stellten Interessierte aus der türkisch-islamischen Gemeinde den Feuerwehrleuten am Samstag bei einem Informationsbesuch in der Feuerwache. Detlef Rutsch und Einsatzleiter Jürgen Noack standen rund 50 Besuchern der „Türkisch islamischen Union der Anstalt für Religion e.V.“ gern Rede und Antwort und zeigten sich überrascht von so großem Interesse an der Arbeit der Feuerwehr. Doch zurück zur besagten Frage: „Bei Menschenrettungen sind alle Beteiligten glücklich“, antwortete Feuerwehrsprecher Detlef Rutsch. Wenn man Schreckliches erleben und trotz aller Anstrengungen ein Unfall- oder Feueropfer versterbe, sei das für die Beteiligten schlimm, das müsse in Nachbesprechungen aufgearbeitet werden. Rutsch erläuterte die Organisationsstruktur der Berufsfeuerwehr und deren Zusammenarbeit mit den Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr. Er ging auf die auch die verschiedenen Einsatzarten vom Brandschutz und Rettungsdienst bei Bränden, Unfällen oder verschiedensten Katastrophen ein. Er erklärte das Notrufsystem für Feuerwehr und Rettungsdienst: „Wählen Sie 112. Vom Festnetz kommen die Anrufe an der Feuerwache in Iserlohn an, wenn Sie vom Mobiltelefon aus anrufen, müssen Sie unbedingt sagen, dass Sie aus Iserlohn anrufen, weil die Telefonate dann in Lüdenscheid einlaufen.“ Eine Alarmierung sei für die Anrufer selbstverständlich kostenlos. „Es sei denn, es handelt sich um eine böswillige Alarmierung“, die kostet 1000 Euro.“ Rutsch appellierte an die Besucher, zur eigenen Sicherheit Rauchmelder zu Hause zu installieren. Vor allem nachts werden Brände zur tödlichen Gefahr für die schlafenden Bewohner: „Wenn die Nase schläft, riechen Sie nichts. Unter Umständen werden Sie nicht mehr wach“, sagte Detlef Rutsch. In 80 Prozent der Fälle ist die Berufsfeuerwehr in acht Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort, berichtete Rutsch weiter. Die Freiwillige Feuerwehr würde zumeist mit alarmiert. Die Besucher zeigten großes Interesse an den Ausbildungsmöglichkeiten. Voraussetzung für die Berufsausbildung bei der Berufsfeuerwehr ist eine andere abgeschlossene Berufsausbildung“, erläuterte Detlef Rutsch, der als Beispiele Kfz-Mechaniker, Tischler oder Krankenschwester nannte. Voraussetzung sei ein deutscher Pass oder der eines EU-Landes. „Bei ihren Einsätzen bieten wir türkische Dolmetscher-Dienste aus dem Kreis der türkisch-islamischen Gemeinde an“, erklärte Ercan Atay, Vorsitzender des Integrationsrates. Gerade mit Blick auf Mehrfamilienhäuser mit türkischen Bewohnern könne es bei Bränden wichtig sein, dass man Anweisungen in ihrer Sprache gibt. „Für ihr Angebot sind wir sehr dankbar. Das nehmen wir gern an“, sagte Einsatzleiter Jürgen Noack. „Wenn Sie uns helfen, wollen wir Ihnen auch helfen“, erklärte eine Vertreterin der Gemeinde. Nach den informativen Ausführungen besichtigten die 50 Besucher die Werkstätten, die Einsatzzentrale und ließen sich die verschiedenen Fahrzeuge vorführen. Für die Türkisch-islamische Gemeinde überreichte deren Vorsitzender Sabri Cevik ein Blumenpräsent als Dankeschön an die Vertreter der Feuerwehr.